Leserbrief zu: "So gibt`s die E-Auto-Prämie. Käufer von Neuwagen sollen höhere Zuschüsse erhalten", SZ vom 06.11.2019, Seite 18
Sehr geehrte Redaktion Leserbriefe,
Das einzig umweltfreundliche Auto ist das, das nicht gebaut und gekauft wird. Eine "Umweltprämie" haben demnach nicht Autokäufer verdient, sondern Autoverweigerer, die sich ausschliesslich öffentlich, zu Fuß, per Fahrrad oder Taxi bewegen. Außerdem ist ein Privat-Auto kein Menschenrecht, sondern ein Luxusgut - egal ob Benziner, Diesel oder Elektro. Warum also sollten Auto-abstinente Steuerzahler jetzt mittels "Umweltprämie" ein Privatvergnügen wie ein E-Auto mitfinanzieren, das weder in der Herstellung, noch im Strom- und Platzverbrauch 100% grün ist? Eine "Umweltprämie" hätte ein Kunstsammler wesentlich mehr verdient, als ein Autokäufer - immerhin verstellt dessen Kunst nur seine eigenen Privaträume, sie ist weder ein öffentliches Hindernis noch eine gemeingefährliche Waffe, die Millionen Opfer im Verkehr und durch den Klimawandel fordert. Die Sprachmanipulation, mit der deutsche Politik auch in ihrem "Klimapaket" dafür kämpft, weltweit führende Autonation zu bleiben, hat wohl mehr mit dem Neusprech und Doppeldenk in George Orwells Roman "1984" zu tun, als mit ehrlich gewolltem Klimaschutz. Zumindest könnte die Autoindustrie zum Aufdruck von Warnhinweisen auf ihren Karossen verpflichtet werden, ähnlich der Tabakindustrie. Auch da hat der Bewusstseinswandel lange gedauert, bis aus einem Freiheitsversprechen ein Killer wurde.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Matthes
81477 München
Tel.: 089-791.8513