Leserbrief zu: "Der Erfolg der Ägyptischen Vermittler. Vier Menschen starben, doch befürchtete Massengewalt blieb beim Gaza-Protest aus", SZ vom 01.04.2019, Seite 7
Sehr geehrte Redaktion Leserbriefe,
Um sich ein umfänglicheres Bild der Gaza-Proteste zu machen, sollte man neben der SZ den britischen Guardian lesen. Dort wird ein UNO Bericht zitiert, der israelische Scharfschützen beschuldigt, absichtlich auf Zivilisten zu zielen. Seit vor einem Jahr die wöchentlichen Proteste begannen, wurden 194 Palästinenser getötet, davon 41 Kinder. Etwa 29.000 wurden verletzt, ein Viertel davon durch Schüsse. Im selben Zeitraum wurde ein israelischer Soldat getötet. Im Guardian wird auch klar, warum der Protest "Great March of Return" heißt - die Mehrheit der 2 Millionen Bewohner des Gazastreifens sind nämlich Flüchtlinge, die während der israelischen Staatsgründung 1948 vertrieben wurden. Der Protest der Flüchtlinge fordern nicht nur "das Ende der Blockade", wie in der SZ berichtet, sondern auch ein Recht auf Rückkehr in ihre Heimat - wie es jedem Flüchtling der Welt zusteht, ohne dafür kämpfen zu müssen. Israel bekämpft am Gaza-Grenzzaun also seine eigenen Staatsbürger, die es vor 70 Jahren vertrieben, enteignet und entrechtet hat. Der Kampf am Gaza-Grenzstreifen ist, wie im ehemaligen Apartheid-Südafrika, ein Kampf um gleiche Rechte.
Mit freundlichen Grüßen,
Sabine Matthes
Fotografin, Journalistin
The Guardian:
"Gaza border protests: 190 killed and 28,000 injured in a year of bloodshed
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The United Nations, which has accused Israeli sharpshooters of intentionally firing on civilians, released new casualty figures showing the devastating impact so far: 194 Palestinians, including 41 children, have been killed at the weekly demonstrations. Close to 29,000 have been wounded, a quarter of them shot. In the same period, one Israeli soldier has been killed."