(Veröffentlichter) Leserbrief zu: "Medikamente als Mangelware", SZ vom 10.01.2020, Seite R3



Leserbrief zu: "Medikamente als Mangelware. Bei 280 Arzneimitteln gibt es aktuell Lieferschwierigkeiten, vom Schmerzmittel Ibuprofen bis zum Narkosewirkstoff Propofol. Die Lage sei katastrophal, klagen Münchner Apotheker, viele Patienten müssen auf Ersatzprodukte ausweichen", SZ vom 10.01.2020, Seite R3 München
 
 
Sehr geehrte Redaktion Leserbriefe,
 
Medikamente, vom Schmerzmittel bis zum Narkosewirkstoff, sind "Mangelware". Operationen müssen verschoben werden, die Lage der Kliniken sei "katastrophal". Die Mehrheit der Apotheker in Deutschland müsse mehrmals täglich umdisponieren und "versuchen, Ersatzmedikamente aufzutreiben". Klingt eher nach einem 3. Welt Land, als nach Deutschland? Passt aber leider ins Bild von einem Land, wo generell der Schutz von Leib und Leben nicht oberste Priorität hat. Aus Überregulierung wird Unterversorgung. Einerseits herrscht fahrlässiger Mangel an Medikamenten, Ärzten, Pflegern und professioneller Zuwendung für Alte und Kranke, an Lebensmittelkontrollen, Klinik Hygiene und Möglichkeiten für Opfer von Behandlungsfehlern, ihre Rechte, wie in den USA, einzuklagen. Andererseits verteidigen Politiker die mörderische Amok-Raserei auf deutschen Autobahnen. Und machen sich zum willigen Dealer der Alkoholindustrie, wenn sie öffentliche Werbung und grenzenlose Verfügbarkeit dieser europaweit gefährlichsten Droge nicht verbieten. Jedes Lebensmittel, ob Quark, Teebeutel oder Kaugummi, muss seine "Nährwerte" auf der Verpackung ausweisen - nur Alkohol nicht? Warum kann man überhaupt Drogen wie Alkohol und Tabak in "Lebensmittel"-Läden kaufen, neben der Kinderschokolade an der Kasse - aber kein Aspirin? Medikamente sind Mangelware, weil das Gesundheitsbewusstsein deutscher Politiker Mangelware ist.
 
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Matthes
Glötzleweg 43
81477 München
Tel.: 089-791.8513